Frontseite
Olympische Sommerspiele Donghua Li wird Peking-Botschafter ah.
Kunstturn-Olympiasieger Donghua Li (40) wird offizieller Botschafter der Schweizer Delegation der Sommerspiele in Peking. Dies feierte der ehemalige König des Pferdpauschens gestern Abend in Weggis, wo zu seinen Ehren eine grosse Ausstellung, welche Highlights seiner Karriere zeigt, eröffnet wurde. Li freute sich: «Ich bin mächtig stolz, in meiner Heimat China meine ganze Erfahrung meinem zweiten Heimatland zur Verfügung stellen zu dürfen.»
Seite 44
Donghua Li «Mädchen für alles» in Peking Glücklich verstärkt durch den Föhn wehte gestern Abend ein kräftiger Hauch von Olympia durch Weggis. Im Park Hotel Weggis, wo einst Brasiliens WM-Kicker logierten, war Vernissage der grossen Ausstellung von Donghua Li. Der Olympia-Sieger von 1996 in Atlanta, der am 10.Dezember 40 Jahre alt wurde, blickt mit dieser Wanderausstellung zurück auf seine Karriere. Und in die Zukunft als Botschafter der rund 120-köpfigen Schweizer Delegation der Olympischen Sommerspiele im kommenden September in Peking. Erlesene Sammlerstücke Hingucken lohnt sich: Die wichtigsten Sammlerstücke der Li-Karriere sind zu sehen. Darunter sogar der Original-Pferdpauschen und das schmale Dress, in dem er Olympiagold holte. Oder die Gratulationsurkunden von IOC-Ehrenpräsident Juan Antonio Samaranch, Ex-Sportminister Adolf Ogi (er referiert am 23. Januar anlässlich des China-Festivals in Weggis) und Uhrenkönig Nicolas G. Hayek. Gezeigt werden auch ein Grossbild des US-Künstlers Maurice A.Shourot, zahlreiche Zeitungsartikel und Fotos. «Das schönste zeigt mich auf dem Rücken des Pferdes Calvaro, das mit Willi Melliger in Atlanta ja Silber holte», findet Donghua Li. Er freut sich auf Peking. «Ich bin im Auftrag von Swiss Olympic da», erzählte er unserer Zeitung. «Ich werde unsere Sportlerinnen und Sportler in all dem beraten, was mein Heimatland China betrifft. Sprachliche Hilfe, Verständnis für Kultur und Gebräuche wecken, mentale Unterstützung - wie ein Mädchen für alles werde ich sein.» Li nimmt seine Ausstellung «The Story» mit nach China: Sie wandert bis zur Eröffnung der Spiele von Weggis ins Olympische Museum nach Lausanne. Von dort nach Schanghai, in Lis Heimatstadt Chengdu und dann ins Schweizer Olympia-Haus. Dieses wird mit einem 100-köpfigen Team vom Luzerner Ex-Sporthilfe-Direktor Edwin Rudolf geführt. Wie viele Schweizer Olympia-Medaillen erwartet er in Peking? «Sechs, die Farben sind mir egal», sagt Rudolf. «Eine goldene und je eine silberne und bronzene», meint der Schwyzer Ländlerpapst Sepp Trütsch. Und Li? «Vier goldene - eine davon wird endlich Roger Federer gehören!» André Häfliger Das China-Festival im Park Hotel Weggis mit Li-Ausstellung, China-Spezialitäten, Konzerten und Vorträgen dauert bis am 27. Januar. |