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29.04.2008

SF Bericht: Olympische Spiele Peking

24. April 2008, 09:03
Letzte Aktualisierung: 29. April 2008, 14:47

Sommerspiele im EURO-Jahr

Am 8. August 2008 beginnen in Peking die 29. Olympischen Sommerspiele. Wie schon oft dominiert allerdings vor den «Spielen des Friedens» die internationale Politik die Schlagzeilen. Für die Schweiz ist China noch fern - die EURO 2008 ist das prägendere Ereignis.

Synchronschwimmen in Athen.
Synchronschwimmen vor den Olympischen Ringen - hier in Athen. (keystone)

Der 13. Juli 2001 ist ein grosser Tag in Chinas Sportgeschichte. Überraschend deutlich erhielt Peking im zweiten Wahlgang der Moskauer IOC-Session den Zuschlag für die Olympischen Sommerspiele 2008. Die chinesische Hauptstadt schlug ihre Konkurrenten Toronto, Paris, Istanbul und Osaka mit 56 von 105 abgegebenen Stimmen.

Lange Diskussion um politische Richtigkeit
Sofort entbrannten politische Diskussionen um die Vergabe der Spiele an einen autoritären Staat - Diskussionen, welche sich bis zu den Spielen intensivieren werden. In den sieben Jahren zwischen Entscheid und Wettkämpfen haben sich mehrere kleine und grosse Zwischenfälle ereignet, welche die Kritiker zu bestätigen scheinen.

So erklärte im April 2006 die Pekinger Stadtregierung, dass sie mehr als siebzig lokale Verordnungen erlasse, um unerwünschte Personen (darunter Menschen mit geistiger Behinderung) während der Spiele von der Stadt fern zu halten. Sämtliche Proteste wurden verboten.

Eventuell sinnvoller Entscheid
Es gibt aber auch Beobachter, die es für sehr sinnvoll halten, dass Peking in die Weltöffentlichkeit tritt. So würden die Probleme, besonders der Tibet-Konflikt, verstärkt wahrgenommen. Vielleicht werde China unter dem Druck der Weltpolitik Konzessionen machen.

Schwierige Ausgangslage für Schweizer
Aus sportlicher Sicht ist zu hoffen, dass spätestens am 8. August die Leistungen der Athleten im Mittelpunkt stehen werden. Die Liste der Schweizer Medaillenkandidaten ist kürzer als auch schon. Sie wird angeführt von jenem Trio, das in der Auswahl für den «Schweizer Sportler des Jahres 2007» stand: Roger Federer, Fabian Cancellara und Viktor Röthlin.

Überraschungen gefragt
Bei Olympischen Spielen triumphieren nicht immer die grossen Namen - Federer hat dies in Athen 2004 erfahren müssen, als er überraschend früh an Tomas Berdych scheiterte. Die anderen Schweizer können von der hohen Nervenbelastung bei den Stars hingegen nur profitieren, denn vielleicht gelingt ja gerade einem von ihnen die Sensation. Wer rechnete in Athen ernsthaft mit Fecht-Gold für Marcel Fischer?

Nachfolger von Donghua Li
Die Frage lautet also: Welcher Schweizer wird Nachfolger von Fischer? Wer ist der nächste Olympiasieger? Jener Sportler wird auch in die Fussstapfen eines gebürtigen Chinesen treten. Einer der letzten Schweizer Goldmedaillengewinner war Donghua Li, 1996 in Atlanta. Geboren wurde der Seitpferd-Champion in der Millionenstadt Chengdu. Als prominentester «chinesischer Schweizer» wird Li zu einer Symbolfigur für Peking werden. (tri)

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