Vor 20 Jahr bin ich in die Schweiz gekommen, am Anfang habe offt Heimweh. Schlimm war es in den ersten fünf Jahren. Jedes Mal, wenn ich am Himmel ein Flugzeug sah, habe ich mir gedacht: Wie schön wäre es, wenn ich da mitfliegen könnte – nach Hause. Für mich war alles fremd. Ich war nicht akzeptiert von der Gesellschaft, hatte keine Freunde. Ich fühlte mich einsam. Ich trainierte zwar wie ein Profi, erhielt aber fünf Jahre lang keinen Lohn und lebte am Existenzminimum. Für viele Leute im Westen tönt das brutal hart, wenn man wie ich im Alter von sieben Jahren in einer Sportschule die Ausbildung begonnen hat. Für mich waren aber die ersten Jahre in der Schweiz viel härter als jene im Internat. Ich gab alles auf, was ich 20 Jahre lang in China aufgebaut hatte. Auch finanziell. Als chinesischer Meister wäre ich für mein ganzes Leben abgesichert gewesen. |